Mehr Migranten in Fernbussen bei Lindau – 1200 Migranten im November in 400-km-Abschnitt
– Von Michael Hudelist –
Salzburg. Die Zahl der illegal nach Deutschland eingereisten Migranten ist auch im November mit rund 1200 Personen relativ konstant. Diese Zahl bezieht sich auf den Bereich der Bundespolizeiinspektion Rosenheim, diese ist zuständig von Lindau am Bodensee bis zum Berchtesgadener Land. „Die meisten Aufgriffe haben wir nach wie vor in Fernzügen, sowohl zwischen Kufstein und Rosenheim als auch am Hauptbahnhof Salzburg“, so Polizeisprecher Rainer Scharf. Aber auch in Fernbussen werden vermehrt Flüchtlinge angetroffen, „zum Beispiel im Bereich Weilheim-Schongau“.
Auf der Saalbrücke haben viele Autofahrer indes subjektiv den Eindruck, die Bundespolizei würde wieder öfter und länger die einreisenden Fahrzeuge kontrollieren. Dies sei nicht der Fall, „es gibt keine taktischen Änderungen“, so der Sprecher der zuständigen Bundespolizeiinspektion in Rosenheim. Die Zahl der festgestellten Migranten im November mit rund 1200 Personen entspricht in etwa den Vormonaten. Diese Zahl bezieht sich – wie immer – auf den rund 400 Kilometer langen Kontrollabschnitt zwischen Lindau und Laufen. Ein Großteil der Flüchtlinge wird nach wie vor zwischen Kufstein und Rosenheim festgestellt, aber auch am Salzburger Hauptbahnhof in den Zügen in Richtung Deutschland. „Zugenommen hat aber auch die Zahl der Migranten in Fernbussen, vor allem im Bereich Weilheim-Schongau“, sagt Scharf. Genaue Zahlen zum Beispiel über illegale Einreisen über die Saalbrücke gibt die Bundespolizei nicht heraus. Von den insgesamt in diesem 400 Kilometer langen Grenzabschnitt eingereisten Personen wurde im November rund 500 Personen die Einreise verweigert“, so Scharf. Sie wurden an Österreich rücküberstellt. „Erstaunlich“ ist für Scharf, dass nach wie vor Schleuser an den Grenzen verhaftet werden, „die Grenzkontrollen haben sich wohl auch nach über einem Jahr noch nicht überall herum gesprochen“. Im November wurden 20 Fluchthelfer festgenommen.
Wie berichtet hat der EU-Ministerrat die Grenzkontrollen an einigen Schengen-Grenzen für weitere drei Monate verlängert, darunter eben auch die Kontrollen an den Grenzen zwischen Salzburg und Bayern. Nach Einschätzung der Kommission stabilisiert sich die Lage zwar allmählich, die Bedingungen für eine Aufhebung der Grenzkontrollen innerhalb der EU werden jedoch noch nicht vollständig erreicht. Zugleich hat der EU-Rat die Berichtspflichten für die Mitgliedstaaten, die weiterhin Kontrollen durchführen wollen, engmaschiger gestaltet. So sollen die Notwendigkeit, Häufigkeit, Orte und der Zeitpunkt der Kontrollen nun wöchentlich geprüft werden, Rainer Scharf weiß von diesen „Berichtspflichten“ nichts.
Offiziell sind „vorläufige Grenzkontrollen“ innerhalb der EU in begründeten Ausnahmefällen erlaubt. Diese können für sechs Monate beschlossen und maximal bis zu einem Zeitraum von zwei Jahren verlängert werden, das wäre am Beispiel Freilassing bis Mitte September 2017.